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Kartoffeln

Erfahre mehr über die Herkunft, Karriere, Inhaltsstoffe und Lagerung der Kartoffel und was die Besonderheiten von Bio-Kartoffeln sind.

Viele Geschichten und Anekdoten umranken die stärkereiche Knolle. Ihre Heimat liegt in den Anden Südamerikas. Überlieferungen zufolge kultivierte man dort Urformen der Kartoffel bereits vor mehreren Tausend Jahren. Erst um 1560 brachten die Spanier die Kartoffel von ihren Eroberungszügen mit nach Europa.

Wohlgemerkt brachten sie Pflanze und Knolle, nicht aber den Erfahrungsschatz um Anbau und Verwendung mit. So führten erste Essversuche nicht selten zu Übelkeit, Erbrechen und anderen Vergiftungserscheinungen.


Solanin in der Kartoffel

Schuld an Vergiftungserscheinungen nach dem Verzehr von Kartoffeln ist der Inhaltsstoff Solanin – ein Alkaloid, welches bei vielen Vertretern der Nachtschattengewächse (die Pflanzenfamilie, zu der die Kartoffel gehört) gebildet wird. In der Kartoffel befindet sich Solanin vor allem unter der Schale, an grün gefärbten Stellen sowie eventuell vorhandenen Keimansätzen (auch Augen genannt). Die Pflanze bildet Solanin, um sich vor Fressfeinden zu schützen.

Die Geschichte der Kartoffel

Der Siegeszug der Kartoffel in die europäischen Vorratskeller geht über die botanischen Gärten. Hier wurde sie nämlich wohl wegen ihrer attraktiven Blüten angebaut. Für die Bauern hingegen galt die Pflanze als "Teufelskraut" – vermutlich aufgrund unangenehmer Solanin-Erfahrungen.

So benötigte es einige Generationen und sogar politische Unterstützung, bis die Kartoffel auch in unseren Regionen im grossen Stil angebaut wurde. Schliesslich lernten die Menschen den Wert der Kartoffel schätzen, ist sie doch recht anspruchslos im Anbau und liefert hohe Erträge. Und im Vergleich zum damals vorrangig angebauten Getreide hat sie ausserdem den grossen Vorteil, dass es keiner weiteren Nachbehandlung wie Dreschen, Mahlen und zeitaufwendigem Brotbacken bedarf.

Die Kartoffel als Grundnahrungsmittel

Besonders in Ländern mit kargen Böden wurde die Kartoffel schnell zur Hauptnahrungsquelle. Hier zeigte sich dann auch die Schattenseite dieser Entwicklung. Denn die Kartoffel ist anfällig für eine Vielzahl von Krankheiten, zum Beispiel die gefürchtete Kraut- und Knollenfäule. Und so kam es, dass Anfang des 19. Jahrhunderts mehrere Missernten in Folge auftraten – Millionen Menschen starben am Hungertod.

Heute hat die Kartoffel hierzulande ihren Status als Grundnahrungsmittel eingebüsst und nimmt auf dem Speiseplan eher die Rolle einer Beilage ein.

Vielfalt in der Zubereitung und Sortenwahl

Während man die Kartoffel in ihrer südamerikanischen Heimat häufig noch zu Chuño verarbeitet vorfindet, eine traditionelle Gefriertrocknung in den Höhenlagen der Anden, gibt es hierzulande wohl kaum ein Lebensmittel, welches so vielfältig zubereitet wird. Man geniesst die beliebte Knolle als Geschwellti oder Stocki und findet sie in Suppen, Gratins, Salaten oder verarbeitet sie in Wähen und Brötchen.

Das ist möglich, weil Kartoffel nicht gleich Kartoffel ist. Man spricht davon, dass es weltweit mehr als 5‘000 Sorten gibt. Eine grobe Einteilung erfolgt anhand der Kocheigenschaften – es gibt festkochende, vorwiegend festkochende und mehlig kochende Kartoffeln. Die Sorten schmücken sich oft mit wohlklingenden Namen wie Amandine.

Kartoffeln im Bio-Anbau

Kartoffeln sind in der ökologischen Landwirtschaft sehr beliebt. Dabei wird selbstverständlich konsequent auf den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutz- oder Düngemittel verzichtet. Stattdessen sorgen ausgewogene Fruchtfolgen oder Kompostwirtschaft für die Nährstoffversorgung von Bio-Kartoffeln.


Tipps zur Lagerung der Kartoffel

  • Kartoffeln möglichst kühl, trocken und dunkel lagern und nicht in der Folienverpackung aufbewahren.

  • Bei Lagerung im Kühlschrank (unter 4 °C) entwickeln Kartoffeln einen unangenehm süsslichen Geschmack, da die enthaltene Stärke zu Zucker abgebaut wird.

  • Bei Temperaturen über 8 °C wiederum keimen die Kartoffeln rasch.

  • Abgedeckt mit Papier oder in Säcken gelagert, verlieren Kartoffeln weniger Feuchtigkeit – und werden nicht so schnell schrumpelig.

  • Grüne Stellen und Keimansätze grosszügig wegschneiden. Wegen ihres Solanin-Gehaltes sind sie für den Verzehr nicht geeignet.

Die Süsskartoffel ist botanisch gesehen nicht verwandt mit der Kartoffel. Sie wächst aber auch als Knolle unter der Erde.


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