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Ziegenhof Elfingen

Die Fricktaler Selfmade-Käser

Karin und Thomas Wüthrich verkäsen ihre Ziegenmilch zu vielfältigen Köstlichkeiten. Dabei hätten die Tiere eigentlich nur ein Hobby sein sollen. Besuch bei zwei Überzeugungstätern, die genau wissen, wie eine nachhaltige Landwirtschaft für sie aussehen soll.

Hügelig und steil ist es im Fricktal oberhalb von Elfingen, wo die 99 Ziegen der Wüthrichs die saftgrünen Wiesen abgrasen und Besucher mit neugierigen Blicken eindecken. «Sie haben ihren eigenen Kopf und ziemlich viele Flausen im Kopf», sagt Karin Wüthrich mit einem Schmunzeln. «Und genau darum haben wir sie so gern.»

2003, als Karin und ihr Mann Thomas auf den Hof zogen, den Thomas’ Vater erworben hatte, sprangen noch keine neugierigen Ziegen herum. Der Betrieb war auf Schweine und Mutterkuhhaltung eingestellt, doch die Wüthrichs waren sich schnell einig, dass «Geissli halt schon noch schön wären». So kamen die ersten drei Burenziegen nach Elfingen. «Eigentlich hätte das Ganze ein Hobby bleiben sollen», erzählt Thomas, «doch gekommen ist alles ein wenig anders». Weil es mit den Burenziegen Probleme gab und Thomas schon länger Lust aufs Melken hatte, sattelten die Wüthrichs bald auf Saanenziegen um.

Was machen wir mit der Milch? 

Schnell wurde klar: Die Ziegen haben es zwar schön im Fricktal, doch Käsereien, welche die Ziegenmilch verarbeiten möchten, gab es keine. Und so kam es, dass sich Thomas und Karin Wüthrich im hauseigenen Keller selbst ans Abenteuer Käsemachen wagten.  Hier ein Kurs, da ein Buch, dort ein befreundeter Käser, doch vor allem: viel pröbeln. Als der erste Kunde – ein Restaurant im Nachbarsdorf – mehr als zufrieden war mit dem Ziegenfrischkäse der Wüthrichs, wussten die beiden: «Irgendetwas müssen wir richtig gemacht haben.»

Sechs Jahre später sind sie mehr als froh darüber, damals den Schritt gewagt zu haben. Denn nur so stellen sich Karin und Thomas eine nachhaltige Landwirtschaft vor. «Wir möchten das Beste aus dem machen, was uns die Umgebung und unsere Tiere geben», erklärt Thomas. Heisst auch: Jegliches Grundfutter produzieren die Wüthrichs selbst. Die Molke, die beim Käsen übrigbleibt, kommt nicht ins Gülleloch, sondern zu den Bio-Hausschweinen. «Und was die heiklen Ziegen nicht mögen, essen dann sicher die Mutterkühe», erzählt Karin mit einem Lachen.

Die Produktpalette des Ziegenhofs Elfingen ist vielfältig: Neben dem preisgekrönten Frischkäse (Nature und mit Kräutern) stellen die Wüthrichs auch Quark, Joghurt, Hart- und Schimmelkäse sowie eine Art Feta in der hofeigenen Käserei her. Das gibt genug zu tun – ans Expandieren denkt die Familie nicht. «Wir haben uns mittlerweile gut eingelebt», sagt Karin. «Nun setzen wir alles daran das Wohl unserer Tiere hochzuhalten.»

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